Der Syrienkrieg und die Medien
"Die bösen Medien" ?
1. Ich halte sie nicht für böser als jeden zuvörderst auf eigenen Vorteil bedachten Menschen. Ein Massenphänomen.
Und wer Medien ohne Werbung will, müsste begeisterter Gebühren zahlen. Vielleicht würden acht € pro Tagesausgabe konzernunabhängigen Qualitätsjournalismus genügen?
Ich weiß es nicht. Ich merke nur, dass vielen Leuten schon die GEZ missfällt, obgleich die öffentlich-rechtlichen Sender einigermaßen repräsentieren, wie gewählt wurde - also mich seltener glücktaumeln lassen als die vielen dennoch GEZ-unglücklichen Fans von Helene Fischer, Jauch und anderen Lichtgestalten.
2. So oft & mehr ich mich ärgere über FAZ und Konsorten, die es dennoch schaffen, es nicht nur ihren Werbekunden, sondern auch ihren Lesern recht zu machen, so sehr stellt sich die Frage nach der Qualität von kritischeren Stimmen, dass sie so wenig Gehör finden.
Es liegt mitunter daran, dass sich viele Kritik vielen Menschen als sektiererisch darstellt und es eben auch oft genug ist.
Tja, was tun? :-)
Die Selbstgefälligkeit immer wieder selbstkritisch überprüfen. Es kann doch so schmerzhaft nicht sein, sondern - schon oft gesagt - auch ein Stück Luxus, es falsch machen zu können und hierzulande immerhin auch zu dürfen, denn wäre es Pflicht, alles richtig machen zu müssen, so wäre das sehr, sehr anstrengend & die Verantwortung viel zu groß, wenn von mehr Welt ernster genommen.
So. Und was störte mich heute?
a) Die kalte Witterung.
b) Die unsachliche Medienkritik eines Freundes :-)
c) Die unsachlichen Erklärungen unserer Regierung zum Einsatz der Bundesluftwaffe im Syrienkrieg, denn man redet von "Hilfe" & gewiss wird es helfen, aber es fragt sich nicht nur das Wie, sondern auch das Wem, wenn wir beim weiteren Zertrümmern helfen.
c) Die unsachliche Kritik eines Teils der Friedensbewegung, die weder sich noch andere politisch bewegt, indem sie stereotyp das russische Agieren entweder lobt oder unkommentiert, während sie die westlichen Aktionen harsch kritisieren, obgleich von keiner Seite verlässliche Informationen zu erwarten ist.
Und was machte mich glücklich heute?
Naja, dass doch einigen Leuten bewusster wird, dass es zur Einmischung in Syrien nicht bloß eines Bundestagsmandats und einer EU- oder NATO-Entschließung bedarf, sondern eines Mandats der UNO, also auf Basis von Kompromissen wenigstens der Vetomächte.
Markus S. Rabanus 20151127