"Verständigung statt Konfrontation" ?
So schön solch Titel, ist dennoch keine Alternative.
Verständigung ist gut und kategorischer Imperativ - darum nennt sich eine unserer Gruppen "Initiative-Dialog" , aber darauf beruht der Frieden nicht, allenfalls "unter Freunden" und nicht mehr bei Interessenwidersprüchen, wie sie auch schon beste Freundschaften zerstört haben.
Der militärische Frieden beruht auch nicht auf Verträgen, wie es die etwas vernünftigeren Kräfte in West und Ost im Zeitalter der Systemkonfrontation glaubten und verlangten, aber an den Märchen von Abschreckung und militärischen
Gleichgewichten festhielten, denn Verträge können gebrochen werden, wenn dazu militärische Rückendeckung ist.
Der militärische Frieden zwischen den Völkern, Staaten und Allianzen ist einzig und allein dadurch zu verbessern, dass diesen rivalisierenden Konglomerationen die Mittel zum Krieg Schritt um Schritt zu Gunsten des Gewaltmonopols der Vereinten Nationen entzogen werden.
Schrittweise bedeutet bspw.: Anfänglich 10 Prozent aller Wehretats für echte UNO-Streitkräfte. Je stärker und verlässlicher das Gewaltmonopol, desto entbehrlicher wird die "nationale Selbstverteidigung", die als Verteidigungskonzept vollkommen überholt und Steinzeitdenken ist, denn das "Recht auf Selbstverteidigung" gewährleistet keinen militärischen Frieden, sondern privilegiert den Stärkeren und verführt zur Selbstjustiz.
Immanuel Kant, Woodrow Wilson, Albert Einstein waren keine Deppen. Von allen "gefeiert", aber verraten, weil die Bedeutung des militärischen Friedens permanent unterschätzt oder herunter gespielt wird, wenn den politisch Engagierten eigentlich andere Probleme von Welt und Gesellschaft "wichtiger" sind als die Friedenserhaltung.
Und das darf auch sein, dass andere Probleme jemandem wichtiger sind, unvermeidlich sogar, denn viele Nöte sind allemal groß und vernichtend, aber es ist falsch, wenn daraus friedenspolitisch falsche Schlüsse gezogen werden.
Das A & O des Friedenskampfes ist ein Kampf um das UNO-Gewaltmonopol, sonst machen sich die Rivalen weiterhin ihr subjektives Völkerrecht nach Maßgabe ihrer militärischen Stärke, sonst bleibt das Völkerrecht und die Einhaltung von Verträgen bloßer Appell ohne Durchsetzungsmittel.
LG, Markus S. Rabanus (an Facebook Friko-Berlin 3.4.2015)
Diplomatischer Imperativ Friedensforschung