Aberglaube
"Wer unter einer Leiter hergeht, beschwört Unglück herauf."
Solcher Art gebildete Glaubenssätze beruhen zwar nicht selten auf Erfahrungen und haben damit einen realen Ursprung bzw. Kern, gehen jedoch in den Schlussfolgerungen so weit über den Erkenntnisgewinn aus einer Erfahrung hinaus, dass sie unsinnig werden, wenn sie nicht schon von Anbeginn auf Fehlschlüssen beruhen, z.B.: "Die Sonne geht im Osten auf und im Westen unter. Also kreist die Sonne um die Erde." - So erweckt der Schein einen falschen Glauben, falsches Wissen.
>> Der "Aberglaube" unterscheidet sich vom "Unglauben" dadurch, dass der Aberglaube anders interpretiert, während der "Unglaube" entweder gar nicht interpretiert oder nur die Interpretation nicht glaubt. <<
Insofern ist jeder Andersglaube als der eigene Glaube dem Gläubigen entweder ein "Aberglaube" oder "Unglaube".
Häufig geht damit eine Geringschätzung für den Andersgläubigen einher, dessen Ansichten oder Religion als minderwertig, rückständig usw. diffamiert wird, ohne ihn mit annähernd vergleichbarem Respekt zu untersuchen, wie an Respekt für die eigene Religion verlangt wird.
Unzählige sogenannte "Naturreligionen" wurden als "Aberglaube" verfolgt und vernichtet.
Markus S. Rabanus200512 >> Thema ERGÄNZEN
problematische Begriffe >> Vielgötterei und Einzelgötterei