Krieg
und Verschwörung
Hallo Sinawali und Alexander,
zunächst mal Danke, dass sich für Alexanders Artikel nach Recherche bessere
Quellen fanden.
Sinawali hat folgendes
geschrieben: |
die lektüre seines blogs hätte
dir eigentlich selbst aufschluss geben sollen |
Ja, soeben gelesen. Das war und schließt keine Bildungslücke, denn solche
Geistereien im System der gegenseitigen Maximalanfeindung sind allerorten, sei
es mit schrägen NS-Vergleichen, sei es unter Leugnung der
Eigenverantwortlichkeit zugunsten der jeweiligen Antagonisten.
Seine Sichtweise passt also ganz gut Dir und ins Pingpong-Spiel gegenseitiger
Verschwörungen, die ja grad ihre Eigenverantwortungslosigkeit und Harmlosigkeit
behaupten, indem sie sich als "Theorien" darlegen oder auf
"Geheimdienst-Quellen" berufend Kriege anzetteln.
Und wäre der Umkehrschluss zulässig? Krieg ohne Verschwörung?
Das wäre wie
ein Fisch ohne Wasser, denn die Zeiten der Kritiklosigkeit zugunsten der
"Eroberer" sind vorbei.
Wer ernsthaft gegen Verschwörungen ist und nicht nur gegen die Verschwörung
der anderen Seite, der muss sich für eine öffentliche Diplomatie einsetzen,
darf nicht zulassen, dass Geheimdiplomatie und Geheimdienste die öffentliche
Diplomatie unterminieren, konterkarieren und öffentliche Meinung für den Krieg
gewinnen, der letztlich nichts anderes als Terrorismus mit militärischen
Mitteln ist.
Noch aber gehörst auch Du zu jener noch immer großen Mehrheit, die dem
dialogischen Imperativ widersprechen.
Meine These lautet: Die Menschheitsmehrheit würde zwar das Dialog-Erfordernis
(prinzipiell) anerkennen, aber diese Einsicht erweist sich als brüchig, je
krisen-involvierter sich die Menschen wahrnehmen, also dichter am Geschehen sind
und mehr Einflussmöglichkeiten hätten.
So verkehrt sich die prinzipielle Dialog-Forderung in praktische
Dialog-Ablehnung, so kippt die globale Mehrheitsmeinung ins Gegenteil, delegiert
die Realpolitik an die Verschwörer und Waffen.
Grüße von Sven
20070205 >> Diskussion
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