SDI (dt. "Strategische Verteidigungsinitiative")
SDI war ein im Jahr 1983 vom US-Präsidenten Ronald Reagan veranlasstes Rüstungsprojekt zurr weltraumgestützten Raketenabwehr, dem sich auch die von Helmut Kohl (CDU) regierte Bundesrepublik Deutschland durch Geheimabkommen zum Technologietransfer im März 1986 anschloss.
Diese sogenannte "Strategische
Verteidigungsinitiative" wäre jedoch nur dann als "defensiv"
aufzufassen gewesen, wenn sie mit dem vollständigen Verzicht auf strategische
Atomwaffen einher gegangen wäre.
Ein Abkommen zur bloßen Reduzierung der Atomwaffenarsenale hätte hingegen die
technisch schwierige Raketenabwehr erleitchtert und den atomaren Erstschlag
ermöglicht, ohne mit einem vernichtenden Gegenschlag rechnen zu müssen.
Folgliche bewertete die Sowjetunion SDI als Versuch, die Strategie gegenseitiger Abschreckung außer Kraft zu setzen und eine strategische Überlegenheit der USA zu erlangen.
Überdies war das SDI-Programm völkerrechtsproblematisch im Hinblick auf den zwischen den USA und der Sowjetunion geschlossenen ABM-Vertrag von 1972 und eigentlich auch hinsichtlich des 1967 geschlossenen Weltraumvertrages.
Ob die Sowjetunion ihrerseits heimlich ein
ähnliches Programm fuhr, kann als wahrscheinlich gelten, wenngleich davon
auszugehen ist, dass Moskau in Anbetracht buchstäblich "astronomischer
Kosten" eines Rüstungswettlaufs im All das Nachsehen hatte, folglich die
sowjetischen Initiativen für ein Verbotsabkommen glaubhaft waren.
Überdies schien (zumindest damals) eine effektive Abwehr von Strategischen
Atomraketen nicht in Reichweite des technischen Entwicklungsstandes,
insbesondere gegen Atomraketen mit einzeln steuerbaren
Mehrfachsprengköpfen.
So wurde SDI unter US-Präsident Bill Clinton im
Jahr 1993 gekürzt und seither als "NMD" (Nationale
Raketenabwehr) ständig ausgeweitet und fokussiert auf landgestützte (und
luftgestützte?) Anti-Raketen-Raketen bzw. Anti-Raketen.
Dieser Raketenabwehr Rüstungswettlauf findet rirngs um den Erdball statt.
>> Raketenabwehrsysteme
Und es spricht einiges dafür, dass auch die Militarisierung des Weltraums nicht
aufgegeben wurde. Im zeitlichen Kontext des aktuellen Atomwaffenstreits mit Nordkorea
präsentierte die US-Navy eine Laserkanone, die eben auch arg an Ronald Reagans
StarWars-Wünsche erinnern.
Und seit 2011 prahlt die russische Armee mit Teilstreitkräften, die
"Weltraumtruppen" genannt werden. China lässt dergleichen
ebenfalls durchblicken.
Markus S. Rabanus
2017-09-03
weiterführende Infos >> http://de.wikipedia.org/wiki/Strategic_Defense_Initiative
www.Friedensforschung.de |