Argumente gegen Atomwaffen

Lb. Matthias, dass Atomwaffen den Frieden sichern, darauf vertrauen viele auch in meiner Familie, weil mehr an anderen Themen interessiert - und immer wieder vergessend, was ich aus wissenschaftlicher Sicht dazu sage:

Wäre die Atomwaffe ein Friedensgarant, dann wäre das Recht auf Atomwaffen für jedes Land.
Aber es gibt entscheidende Argumente dagegen:

1. Es ist naiver Glaube, dass sich Vorkommnisse nicht wiederholen könnten, die uns neben allen kalten und heißen Kriegen schon mehrfach den Atomkrieg riskierten. Die Wahrscheinlichkeit eines versehentlichen Atomkriegs mag gering sein, aber viele Zwischenfälle wurden und werden jahrzehntelang verschwiegen, um das Problem zu leugnen und zu verharmlosen, doch auch die geringste Wahrscheinlichkeit rechtfertig das Risiko nicht.

2. Es ist möglich, dass einer der vielen Oberbefehlshaber und sonstigen Atomwaffenhantierer die Lust auf Leben und Welt verliert. Ein Hitler hätte uns "mitgenommen" und wenn einem Kim Bumms das Terrorregime kollabiert, vergeht ihm womöglich die Liebe zur Menschheit und zum Planeten. Auch die vielen Mullahs, Juden und Christen, die sämtlich an ein Paradies im Jenseits glauben und an die Sündenvergebung, könnten versucht sein, das leidige und sündige Elend auf Erden per Armageddon zu beenden.

3. Es ist kein Verlass darauf, dass militärische Konflikte ohne Atomwaffen ausgetragen werden, denn die Militärstrategien und Befehlsstrukturen schließen den Erstschlag nicht aus. Gut als "vertrauensbildende Maßnahme", wenn der Erstschlagsverzicht einander versprochen wäre, wie mitunter geschehen, aber oft genug widerrufen und wäre auch nicht verlässlich.

4. Es ist völkerrechtswidrig, sich auf eine Weise den Frieden sichern zu wollen, die Milliarden streitunbeteiligter Menschen im Versagensfall dem Streit opfert. - Das ist der Grund, weshalb die Atomwaffenstaaten den Verzichtsstaaten mit Art.6 Atomwaffensperrvertrag die vollständige Atomwaffenabschaffung für die "nahe Zukunft" zu versprechen hatten. Das war im Jahr 1970.
Darum folgerichtig, dass viele Staaten mit dem Atomwaffenverbotsvertrag v. 7.7.2017 die Atomwaffen ächteten, der inzwischen als völkerrechtliches Abkommen in Kraft trat.

Sollte wat schief laufen, wird womöglich keene Gelegenheit zur Beschwerde und Einsicht mehr sein, dat "sowat nicht passieren durfte".
Seit es Atomwaffen gibt, ist der Frieden der "Ernstfall", denn wenn es zum Atomkrieg kommt, ist es für jedes Entscheiden zu spät.

Die Menschheit müsste kapieren oder wird krepieren:
Wenn all die Frieden beteuernden Staaten tatsächlich nur noch friedlich streiten wollen, also diplomatisch, demokratisch und vor Gerichten, nicht mehr militärisch, dann würden sie alles dafür tun, dass allein den Vereinten Nationen Streitkräfte zustehen.

Und wie das auf den Weg zu bringen ist, steht in meinem "Weltfriedensplan".

Markus S. Rabanus 2021-01-14

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Ein Freund schrieb: "Naja.. Hält aber alle in Schach. Jeder verliert."

Meine Antwort: Nöö, die atomare Abschreckung ist kein Schach, sondern törichtes und illegitimes Glücksspiel mit der Existenz der Spezies des Homo sapiens

Markus S. Rabanus 2021-01-14

älteres Posting zum Thema >> Atomwaffen und die Hauptgegenargumente


>> Versehentlicher Atomkrieg

>> "Vorwarnzeiten" ?  "Frühwarnsysteme" ? 

>> Startregimes von Atomwaffen

>> "Ernstfall" ?

>> Atompazifismus

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