Friedliche Koexistenz peaceful coexistence
Die Abschreckungsdoktrin hatte zu einem Wettrüsten der Bündnisse des Ost-West-Konflikts geführt, die einen mehrfachen "Overkill" ermöglichten, also die mehrfache Auslöschung der Menschheit insgesamt, wenn es zu einem Atomkrieg kommen würde.
Aus dieser Situation entwickelte sich seit Mitte der Siebziger Jahre ein neues, sicherheitspolitisches Denken und führte zu dem Begriff der "Friedlichen Koexistenz", wonach sich die verfeindeten Parteien so zu verhalten haben, dass sie aus ihren Beziehungen Gegensätzliches ausklammern und sich auf das Gemeinsame konzentrieren, gemeinsam also den Krieg auszuschließen.
Die Initiativen des sozialistischen Ostens waren diesbezüglich denen des Westens häufig voraus. Die wichtigsten beiden lauteten:
1. Verzicht auf den atomaren Erstschlag
2. Moratorium für Atomversuche
Diese Vorschläge deckten sich weitgehend mit den Forderungen der weltweiten Friedensbewegung, wurden aber bis heute nicht vertraglich zwischen den Atommächten vereinbart.
Kritik an der friedlichen Koexistenz
So sehr ich in früheren Jahren für die "Friedliche Koexistenz" geworben habe, so sehr unzureichend erscheint sie mir heute: Die "Friedliche Koexistenz" stellt den Frieden als etwas dar, was potentielle Feinde miteinander vereinbaren (sollten), um sich nicht gegenseitig samt "übriger" Menschheit zu vernichten.
Abkommen zwischen potentiellen Konfliktparteien sind zwar wünschenswert und auch heute noch zu fordern, aber haben letztlich das intellektuelle Niveau mit solchem "Frieden", auf den sich konkurrierende Ganoven-Banden in einer Stadt verständigen.Die höhere Qualität kann der Frieden nur haben, wenn er sich von der Macht potentieller Friedensbrecher emanzipiert.
Das aber kann nur ein Völkerrecht sein, das einer Weltorganisation das Gewaltmonopol sichert, dem sich alle Staaten zu unterwerfen haben: www.worldrevolution.net Friedensforschung"Neues Denken", "Vertrauensbildende Maßnahmen", "Koalition der Vernunft" usw. sind nur die immer neuen Umschreibungen für ein und dasselbe: Friedensbekenntnisse bzw. maximal Friedensverträge, aber lösen das Problem nicht, solange sich die versprechenden Staaten nicht einer gemeinsamen, besser noch: dem globalen Gewaltmonopol unterwerfen.
Markus S. Rabanus 200310 gehacktes Forum Friedensforum
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