Kriegsgegnerschaft |
Bloße Kriegsgegnerschaft genügt nicht, denn ein Frieden, der zwar immerhin auf dem Schweigen der Waffen beruht, ist allemal zu verletzlich und sei es durch Provokationen seitens jener, die losschlagen wollen, dafür den Vorwand brauchen und sich schaffen.
Einen Krieg zu verhindern gelingt nur, wenn entweder der Streit beigelegt wird oder mit völkerrechtlichen Regeln die Streitbeilegung durchgesetzt werden kann.
Bessere Kriegsgegnerschaft
entwickelt/propagiert realistische Friedenspläne und schöpft alle
Möglichkeiten aus, sie auch selbst mit den Streitparteien zu verhandeln, wenn
diese an den gemeinsamen Tisch nicht zu bringen sind.
Also FRIEDENSPLÄNE, mindestens als
"Offene Briefe", als Appelle, als Interview, als Anfrage usw., wobei
es gut sein kann, zunächst die Ansichten von Vernünftigeren zu erkunden, um
die Scharfmacher zu isolieren oder leichter in die Wende zu bringen.
Markus Rabanus20120405
Thesen zur Kriegsgegnerschaft
1. Bloße "Kriegsgegnerschaft" macht keinen Frieden, kann allenfalls Friedenspolitik unterstützen. Auch Schröder und Fischer hätten noch in den Irak-Krieg "kippen" können. Die Begründung hätte gelautet, dass "eine vollkommen neue Situation eingetreten" sei.
2. Auch demokratische Mehrheiten können nicht über Krieg und Frieden entscheiden, weil es entweder über die eigene Zuständigkeit hinaus in die Zuständigkeiten anderer Staaten eingreift (= Angriffskriege) oder andersherum ein aufgezwungener Verteidigungskrieg wäre, es sei denn die Verfassung sähe vor, dass man sich nicht verteidigen würde.
3. Da es zum Krieg nur kommt, wenn jemand an einen Gewinn durch ihn glaubt, kann man ihn auch nur dadurch verhindern, dass man den Kriegstreibern die Aussichtslosigkeit ihrer Vorhaben deutlich genug zu Bewusstsein bringt. Das misslingt oft, weil man das propagandistische Sperrfeuer der Kriegstreiber zunächst mal überhaupt durchdringen muss, welches sich fortlaufend aus einer Vielzahl von Quellen speist: a) den Sünden des Feindes, b) den dümmsten Antikriegsargumenten, c) den eigenen Lügen der Kriegstreiber, aber vor allem d) aus falschen Erwartungen, dass der Krieg zu gewinnen sei.
4. Da die bloße Kritik an militärische Erwartungen bei Kriegstreibern häufig genug allenfalls den Eindruck entstehen lässt, dass sie militärisch noch nachzubessern hätten, ist der Krieg nicht allein mit militärischen Argumenten zu verhindern. Zusätzlich braucht es die juristische und politische Antikriegs-Argumentation, insbesondere friedenspolitische Alternativen zum Krieg, also Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien zwecks ziviler Streitbeilegung, zu der sie den Weltsicherheitsrat beiziehen müssen, wenn sie es bilateral nicht schaffen.5. Wenn die Kriegsgegner der Geschichte nicht von Konflikt zu Konflikt hinterher rennen möchten, so müssen sie Strukturen für eine Weltfriedensordnung entwickeln >> Pazifismus
Markus Rabanus200701