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Die neue Rechtschreibung macht selbst Leuten Probleme, die nie welche damit hatten. Das weckt Widerstände und ist bedauerlich, denn die Rechtschreibreform hat gute Lösungen für viele Standardprobleme, die unnötig dadurch in Misskredit geraten, wenn ab dem 1. August 2005 jene Leute, die das alte Regelwerk beherrschten zu Analphabeten erklärt werden, weil ab dann die alten Regeln nicht mehr koexistieren sollen.
1995 | 274. Plenarsitzung Kultusministerkonferenz > Neuregelungsbedarf |
1997 | 278. Plenarsitzung Kultusministerkonferenz verteidigt Neuregelung |
1998 | Erfolglose Verfassungsbeschwerde gegen "Rechtschreibreform" |
1998 | Seit dem 1. August 1998 gelten die neuen Regeln für Schulen und öffentliche Verwaltung. |
1999 | Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" kehrt zur alten Rechtschreibung zurück |
2004 | Die Springer AG und der SPIEGEL-Verlag kehren mit ihrem Marktanteil von etwa 60 Prozent am deutschen Zeitschriftenmarkt zur alten Rechtschreibung zurück >> gehackte Diskussion |
Die Hauptforderung an jegliche Rechtschreibreform lautet schon im Eigeninteresse:
Die alten Regeln sollten koexistieren - bis sie sich auf natürliche Art erledigen => ungebräuchlich werden, veralten, aber sie aus der Zulässigkeit zu verbannen, ist eine Beschränkung, die vielen Menschen unzumutbar ist und Kulturverlust bedeuten.
Schrift ist wie Sprache
ein lebendiger Prozess und im Höchstmaße individuell. Das soll sie auch
in der Form sein. Ob jemand in seiner Schriftsprache gut oder schlecht
verständlich ist, ob jemand darin Sorgfalt, grammatikalische Logik walten
lässt oder nachlässig daher schreibt und sich um nichts schert, lässt sich
viel eher aus anderen Dingen als Schiffahrt
oder Schifffahrt
erkennen, denn dem Ästheten wird Schiffahrt genügen und der sachliche
Menschentyp wird mit den drei F glücklicher sein. - Wir brauchen beides und
sollten deshalb auch beides dulden.
Genau diesen richtigen Weg geht die Rechtschreibreform in vielem, aber eben
nicht konsequent, wenn sie davon Ausnahmen gebieten will.
Wir sollten für Freiheit sein, nicht für Anarchie, aber doch dafür, dass die Gesellschaft nur solche Regelwerke schafft, die den Menschen nicht unnötig binden.
Hinsichtlich Sprache und Schrift
kann es einzig darauf ankommen, dass sie zur Kommunikation
genügen.
Wenn jemand darin schöpferisch ist, so
freut mich das - und es sollte kein Regelwerk "entgegenstehen" bzw.
"entgegen stehen".
sven200406 gehackte Diskussion zur Rechtschreibreform
>> Historie der Rechtschreibreform Meine Sichtweise in Kürze >> KLICK