In Reaktion auf die "Schweinebucht-Invasion"
hatte die UdSSR heimlich begonnen, auf Kuba Mittelstreckenraketen gegen
die USA zu stationieren.
In sowjetischer Version "zum Schutze Kubas".
So heißt es in vielen Schulbüchern
und ist falsch, denn die Formulierung "In Reaktion auf"
suggeriert einen Mechanismus aus Ursache und Wirkung, während es
wie in diesem Fall oft eine Vielzahl von Entscheidungen sind, die
auch ganz anders hätten getroffen werden können und oft viel mehr
Motive haben, von denen .
Weniger suggestiv als "In Reaktion auf" sollte es
"Nach" der Schweinebucht-Invasion heißen.
Für die Entscheidung Moskaus zur Raketenstationierung dürfte von
erheblichen Belang gewesen sein, dass die UdSSR im Bereich der
strategischen Atomraketen damals schwächer aufgestellt war und es
mit den Mittelstreckenraketen auf Kuba auszugleichen
versuchte.
Am 14.Oktober 1962 entdeckten US-Aufklärungsflugzeuge auf sowjetischen
Frachtern die tödliche Ladung. Nachdem sich die Geheimdiplomatie keine
Einigung brachte, ging John F. Kennedy an
die Öffentlichkeit und kündigte die Blockade Kubas an, um die
Raketenlieferungen zu stoppen und rückgängig zu machen. - Moskau
stellte sich nicht nur stur, sondern erhöhte die Alarmbereitschaft
des Atomwaffenregimes.
Weitere Eskalation, als ein US-Aufklärungsflugzeug über Kuba
abgeschossen wurde - und unklar war, ob von der sowjetischen Führung befohlen
oder Eigenmächtigkeit eines Wachkommandeurs.
Was der Menschheit bis zum Jahr 2002 VERSCHWIEGEN wurde:
Im Golf von Mexiko wollte ein US-Kriegsschiff ein aufgespürtes Atom-U-Boot
(B-59) der Sowjetunion "ärgern", setzte
Wasserbomben ein, wodurch der Funkkontakt zwischen dem U-Boot und
Moskau unterbrochen wurde.
Für solchen Fall sahen die Dienstvorschriften den Einsatz der
mitgeführten Atomwaffen vor, weil davon auszugehen sei, der
Atomkrieg sei ausgebrochen.
Exakt und getreu dieser Dienstvorschrift befahl der
U-Boot-Kommandant den atomaren "Gegenschlag".
Nun war es weitere Dienstvorschrift, dass zwei weitere Offiziere
zustimmen mussten. Der stellvertretende Kommandant Wassili
Alexandrowitsch Archipow stimmte dagegen -
und verhinderte den "versehentlichen Atomkrieg". Er
starb 1998. Wir verdanken ihm unser Leben.
40 Jahre lang in West und Ost verschwiegen,
damit die Menschheit den "Glauben an unsere Politiker" und
in die Verlässlichkeit der atomaren Abschreckungsdoktrin nicht
verliert.
ABER auch heute sind viele Atomwaffen-Systeme im Startregime
"autonom" gegenüber der politischen Führung, weil mit Ausbruch
eines Atomkriegs die Kommunikation nicht zu gewährleisten
ist.
Etwas früher als dieses U-Boot-Drama wurde bekannt,
dass aus selbigen Gründen auch das Personal der landgestützten
US-Interkontinentalraketen bereits im Besitz der Atomwaffen-Codes
war - und fest entschlossen zum "Gegenschlag".
Und es gilt als erwiesen, dass Fidel
Castro, offenkundig durchgeknallt, von der Sowjetunion den
Atomkrieg verlangt hatte.
Diese KONTROLLVERLUSTE werden es
gewesen sein, die zum Einlenken führten >> Chruschtschow und Kennedy
kamen überein,
1. dass die sowjetischen Raketen aus Kuba abgezogen werden,
2. dass die USA garantierten, Kuba nicht mehr mit Invasion zu
drohen,
3. Kennedy sagte heimlich den Abzug von US-Mittelstreckenraketen aus der
Türkei zu.
Zwanzig Jahre später stationierten die USA in Westeuropa
Mittelstreckenraketen und lösten damit die bis dahin größten
Proteste der bundesdeutschen Friedensbewegung aus. KLICK
>> Versehentlicher Atomkrieg
Atomwaffen und die Hauptgegenargumente
>> ATOMWAFFENVERBOT.de
HELD
DER MENSCHHEIT: W.A. ARCHIPOW
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