Naturrecht ?

Der Begriff "Naturrecht" behauptet eine Hochrangigkeit eines Rechts, das sich aus der Natur ergebe, über das Mensch und Gesellschaft nicht zu verfügen habe. Für naturrechtlich gehalten wird das Selbstbestimmungsrecht, das Selbstverteidigungsrecht, je nach ideologischer Denke auch das Eigentum oder nicht - und noch immer in vielen Köpfen die Vormundschaft des Mannes gegenüber der Frau, bis eines Tages dann alle behaupten, das frühere Denken sei "unbegreiflich", das neuere Denken sei "selbstverständlich". Aber mit selbiger "Selbstverständlichkeit" wird jedes reformierende Denken blockiert, als gehe es ums Überleben - und genau dafür braucht es reformiertes Denken, z.B. betreffend die Irrlehren, wonach "Atomwaffen den Frieden sichern" oder die Wachstumsideologie.

Es gibt kein "Naturrecht", denn in der Natur gibt es Interessen, Ursache und Wirkung. Es nicht die Pflicht des Hasen, sich vom Adler greifen zu lassen, wie es auch nicht des Adlers Recht ist, einen Hasen zu schlagen. Es passiert, wenn der Hase Pech und der Adler Glück hat. Ohne Beute stürbe der Adler aus. Ohne Fressfeinde würden die Hasen die Welt regieren und womöglich an eigener Massenvermehrung krepieren, denn Glück und Pech wahren das ökologische Gleichgewicht - oder auch nicht, denn auch die Natur ist in stetigem Wandel.

Darum dient der Begriff "Naturrecht" in meinen Texten bloß der Kommunikation mit denen, die in Rechtswissenschaft und Politik das Sagen haben, damit sie mich überhaupt verstehen, während mir der Begriff eigentlich falsch ist und bloß für Naturzustände bzw. Naturprozesse und Fähigkeiten steht, von denen sich der Mensch im Positiven durch "Kulturrecht" im Wege von Gesetzen weiter entwickeln muss, wenn er nicht an seinen natürlichen Fähigkeiten zu technischem Fortschritt politisch scheitern soll.

Markus Rabanus 20170828


Ältere Gedankenschnipsel:  

Es muss darum gehen, welche
Rechte und Pflichten wir einander zubilligen, indem wir diskutieren, erforschen, beschließen, welche Rechte einer Person oder einem Personenkreis auch dann zustehen sollen, wenngleich die Ausübung solchen Rechts nicht unbedingt von der Mehrheit praktiziert wird >> Menschenrechte.

Auch das in Artikel 51 UNO-Charta beschriebene Selbsverteidigungsrecht wird als "naturgegeben" bezeichnet. 
Richtig daran, dass alles, was sein Leben nicht verteidigen kann, evolutionär benachteiligt ist, aber "naturgegeben" wäre dann allenfalls das "Recht des Stärkeren", also genau das, was wir durch Gleichheitsrechte beschränken wollen, also eher für Überwindung des Naturrechts streiten. 

Wenn ich von "Naturrecht" spreche, dann eher in Sachen Umweltschutz, also zwecks Schutz der Natur vor den Übergriffigkeiten des Menschen, denn dieser Planet "gehört" m.E. nicht uns als einziger Spezies allein.

Markus Rabanus 20130316/20151207update

Forum >> Notwehr als "Naturrecht" und in christl. Lehre wurde leider gehackt

albern, aber wahr >> Naturgesetze für Dusselige 

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